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Finanzamt Hachenburg

- Von der Steuerveranlagungskommission des Landratsamtes Westerburg 

zum Finanzamt Hachenburg -

Eine kleine Historie des ehemaligen Finanzamtes Hachenburg:


Vor der Gründung der Finanzämter befand sich die Steuerverwaltung - sogenannte Einkommensteuer-Veranlagungskommissionen- bei den jeweiligen Landratsämtern.

Für den Kreis Westerburg war das Landratsamt Westerburg und für den Kreis Oberwesterwald das Landratsamt Marienberg zuständig.

1920 wurden diese Veranlagungskommissionen aufgelöst und die Finanzämter Hachenburg und Westerburg gegründet. Etwa 14 Bedienstete unter der Leitung des Vorstehers Regierungsrat Schmidt nahmen damals ihren Dienst im ehemaligen Hotel Westend in Hachenburg auf. Hachenburg gehörte zur Provinz Hessen-Nassau und wurde deshalb dem Landesfinanzamt (heutige Oberfinanzdirektion) Kassel zugeordnet.

Danach war das Finanzamt zeitweise im Schloss untergebracht, bis es am 01.07.1926 in das heutige Dienstgebäude, welches damals für 93.412 RM neu erbaut worden war, umziehen konnte.

Durch Zusammenlegung der Landratsämter Marienberg und Westerburg wurde der Kreis Oberwesterwald gebildet. Mit Auflösung des Finanzamtes Westerburg zum 31.03.1933 vergrößerten sich die Finanzamtsbezirke Hachenburg und Montabaur entsprechend. Bereits 1938 reichten die Räumlichkeiten im Hachenburger Finanzamt nicht mehr aus. Der Oberfinanzpräsident von Kassel stellte dem Finanzamt Hachenburg 9.100 RM zum Grundstückserwerb für die Erweiterung des Finanzamtes zur Verfügung; dazu kam es jedoch nicht mehr.

Nach dem zweiten Weltkrieg diente das Finanzamts-Dienstgebäude zeitweise als Unterkunft für die amerikanische und französische Militärregierung, die französische Gendarmerie und französische Ferienkinder. Die Finanzamtsbediensteten mussten während dieser Zeit wieder einmal das Schloss als Arbeitsstätte nutzen, wobei sie für die notwendige Wärme im Winter selbst zu sorgen hatten. Das Brennholz schlugen die Beamten und Angestellten selbst mit eigenem Werkzeug, da nur ein "Finanzamtsbeil" zur Verfügung stand. Schwierigkeiten bereiteten auch dringende für die Kassensicherheit notwendige Reparaturen, da dem Finanzamt die damals erforderlichen Bezugsscheine für das entsprechende Material fehlten.

Nach Rückgabe des Finanzamts-Dienstgebäudes durch die ehemalige Militärregierung im Februar 1949 konnte die Arbeit wieder unter geordneten Verhältnissen aufgenommen werden.

Durch neue Steuerarten und weitere Veranlagungsaufgaben waren 1954 beim Finanzamt Hachenburg bereits 58 Personen beschäftigt. Der s.Zt. geplante Erweiterungsbau wurde erneut in Angriff genommen. Bis zu seiner Fertigstellung im Jahre 1967 war die Anmietung von Räumen erforderlich. Durch den zusätzlichen Umbau der bis dahin im Finanzamt belegenen Vorsteherwohnung im Jahre 1973 konnten weitere Büroflächen gewonnen werden. Nach einer umfangreichen Modernisierung des Gebäudes einschließlich einer neuen Heizungsanlage und EDV-Verkabelung im Jahre 1987 stellen sich die vorhandenen Büroräume heute in einem optisch guten Zustand dar.

Obwohl durch die Verwaltungsreform 1972 (Abgabe verschiedener Gemeinden) und Aufgabenzentralisierungen innerhalb der Finanzverwaltung (Kraftfahrzeugsteuer, Kasse, Betriebsprüfung, Körperschaftssteuer) teilweise Aufgaben in den siebziger Jahren an andere Finanzämter abgegeben werden mussten, wuchs die Arbeitsbelastung ständig. Seit 1972 war das Finanzamt Hachenburg zudem Ausbildungsfinanzamt.

Der Amtsbereich des Finanzamtes Hachenburg umfasste insgesamt vier Verbandsgemeinden. Neben Hachenburg waren dies die Verbandsgemeinden Bad Marienberg, Westerburg und Rennerod. Dieses Gebiet entspricht bis auf einzelne Gemarkungen in den heutigen Verbandsgemeinden Selters und Wallmerod dem früheren Oberwesterwaldkreis; der nach der territorialen Neugliederung zusammen mit dem früheren Unterwesterwaldkreis den neugeschaffenen Westerwaldkreis mit der Kreisstadt Montabaur bildet.

Der Amtsbezirk grenzte im Süden an das Nachbarfinanzamt Montabaur, im Westen und Norden an das ehemalige Finanzamt Altenkirchen und im Osten an das Land Hessen. Innerhalb des Zuständigkeitsbereichs liegt bei Rennerod der geographische Mittelpunkt der alten Bundesländer. Der Amtsbezirk umfasste insgesamt 98 Gemeinden mit rd. 85.000 Einwohnern auf einer Fläche von 500 qkm.

Von rd. 5.000 Einkommensteuerpflichtigen im Jahre 1950 wuchs die Zahl über rd. 12.000 Fälle im Jahre 1982 auf rd. 26.400 (davon rd. 16.000 Arbeitnehmer-Fälle) in 1995. Das Gesamtsteueraufkommen stieg in diesem Zeitraum von knapp vier Millionen DM über rd. 82 Millionen im Jahre 1982 auf nunmehr über 233 Millionen DM. Die Zahl der Bediensteten lag am 1.1.2003, nach einem zwischenzeitlichen Anstieg im Jahre 1979 auf 116 (einschl. 26 Anwärter) bedingt durch die Verlegung der Finanzkasse zum FA Montabaur bei 84 Bediensteten (einschließlich 6 Anwärter).

Gleichwohl stieg der Raumbedarf kontinuierlich, so dass schließlich Räume angemietet werden mussten, in denen die Außenprüfer und auch die Grunderwerbsteuerstelle des FA untergebracht waren. Hierdurch konnten die ärgsten Unterbringungsprobleme entschärft werden.

Im Eingangsbereich des ehemaligen FA Hachenburg befindet sich eine in ihrem Umfang einmalige Sammlung handgeschnitzter und bemalter Gemeindewappen der vier Verbandsgemeinden und fast aller Gemeinden des ehemaligen Finanzamtsbezirks. Im Laufe der Jahre fanden sich bislang insgesamt 38 Gemeinden, die dem FA ihr eigens von Deutschen Wappenmuseum in Berchtesgaden geschnitztes Wappen zur Verfügung gestellt haben.

Am 2.1.2003 wurden die beiden ehemaligen Finanzämter Altenkirchen und Hachenburg zum neuen Finanzamt Altenkirchen-Hachenburg zusammen gelegt. Die Standorte Hachenburg und Altenkirchen bleiben beide erhalten.

 

© Wolfgang Fenninger

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